Liebe Forumsmitglieder!

In meinem Stammbaum, habe folgende Vorelternpaare zur gleichen Zeit in Schwarzenbach in der Buckligen Welt.

Georg Mößner und Anna geb. Grundtner, wohnhaft auf der Alm, Schwarzenbach
Hochzeit: 1748 in Schwarzenbach
Eltern des Bräutigams: Franz Mößner und Barbara geb. Mösnerin

und

Georg Mößner und Anna geb. Gruntner, wohnhaft in Eggenbuch, Schwarzenbach
Hochzeit: 1744 in Wiesmath
Eltern des Bräutigams: Franz Mößner und Barbara
Eltern der Braut: Veit Gruntner und Magdalena geb. Karner in Wiesmath

Nun habe ich auch schon Weitergehendes herausgefunden, die beiden Mößner-Familien haben keine gemeinsamen Wurzeln. Denn die Mößner (Eggenbuch) waren schon vor den Türkenkriegen in Schwarzenbach sesshaft, während bei den Mößner (Alm), die oben angegebenen Franz Mößner und Barbara geb. Mösnerin nach den Türkenkriegen um 1710 als Neuansiedler aus Klingfurth (Gemeinde Walpersbach) nach Schwarzenbach kamen.

Ein paar Generationen liegen zwischen der Verbandelung der beiden Familien. Erst Josef Mößner, der Großvater meiner Oma ist Nachkomme beider Linien. Während sein Vater ein Mößner (Eggenbuch) war seine mütterliche Großmutter eine Mößner (Alm).

Mich würde allgemein interessieren ob jemand im Forum, auch gleiche Familienpaare, zur gleichen Zeit im gleichen Ort, in seinem Stammbaum?

Liebe Grüße!

Dominik

Hallo Dominik,
gleiche Namen verschiedene Familien hab ich auch, gibt viel Arbeit wenn man nach neueren Erkenntnissen alle
vorigen (ach SO wahrscheinlichen Dateien) umschreiben muß!
.... grins boshaft! die Kopierer auch !! HAHA
In Südmähren bin ich sehr! vorsichtig bei der Endung-IN bei mir oft ein Indiz für eine Witwe.
mfg, Walter

Hallo Walter,

da in den Schwarzenbacher Kirchenbüchern immer die Mädchennamen der Frauen angeführt sind und ich noch keine einzige Abweichung davon feststellen konnte, habe ich den Mädchennamen auch hier als den richtigen angenommen. Da mir der Blick in die Bromberger Kirchenbücher fehlt, kann ich dies bis jetzt noch nicht bestätigen.

Aus eigener Erfahrung, in anderen Kirchenbüchern, weiß ich aber ebenso wie du, dass die angegebenen Familiennamen nicht stimmen müssen.

LG

Dominik

Die Endung -in ist eine alte weibliche Form zu einem Familiennamen, zu finden auch in alten Kirchenbüchern.
In ländlichen Gegenden "mundartlich" noch heute in Verwendung.

Beispiel: die Frau Huber ist dann die Huabarin (Huberin).

Hallo carinthiangirl,

ich weiß dass die Endung "in" auf die weibliche Form deutet, jedoch, da in den Kirchenbüchern von Schwarzenbach bei einer Taufe jeweils der Mädchenname der Mutter als auch der Großmütter eingetragen ist handelt es sich in meinem Fall wohl um den Mädchennamen. Um dies zu bestätigen fehlt mir, wie oben angegeben der Blick in die Matriken der Herkunftspfarre meiner Ahnen Franz Mößner und Barbara Mösnerin.

Da du aber dein Beispiel angeführt hast möchte ich dir noch eine interessante Form zeigen. Denn der Schwarzenbacher Hof auf welchen die beiden aus Klingfurth kamen wird heute als "Almmößner" bezeichnet. So werden die Frauen umgangssprachlich in Schwarzenbach als Almmößnerin bezeichnet.

Es kommt durchaus auch vor dass verheiratete Schwarzenbacher Frauen mit dem Hausnamen ihres Heimathauses angesprochen werden. Beispiel dafür wäre die Frau Elisabeth Reisner vulgo Birariegler geborene Kühbauer vulgo Grabenschuster wurde bis zu ihrem Tod mit 98 Jahren auch als Grabenschusterliesl bezeichnet.

LG Dominik

Hallo nun will ich an dieser Stelle noch mein Endergebnis bzw. meinen Beleg anbringen.

Georg Mößner -> Franz Mößner u. Barbara 1712 mit dem Hof heute als "Almmößner" bezeichnet bestiftet, laut Aufzeichnungen kamen sie aus Klingenfurth welches damals zur der Herrschaft Thernberg gehörte
und
Anna Grundtner -> Veit Grundtner u. Catharina (nur Grundholden in Schwarzenbach)

sowie

Georg Mößner -> Franz Mößner (* 1681 in Schwarzenbach) u. Barbara geb. Reisner (* 1682 in Schwarzenbach) besaßen ab 1710 Barbaras Heimathof
und
Anna Gruntner -> Veit Gruntner u. Magdalena geb. Karner (Bauern in Wiesmath)
Erst ihr Sohn Johann Mößner heiratete nach Eggenbuch.

Liebe Grüße!

Dominik

Deine Nachricht aus 2015 erst jetzt gesehen. ;)

Als Tirolerin ist mir die Verwendung der Hofnamen als Namensbezeichnung auch wohl bekannt.
In der ländlichen Umgebung wird umgangssprachlich eigentlich NUR der verwendet.
In Sterbeparten auch noch immer üblich. Siehe Beispiele:
http://www.trauerhilfe.at/todesanzeigen/...orbener/100723/
http://www.trauerhilfe.at/todesanzeigen/...orbener/100664/
http://www.trauerhilfe.at/todesanzeigen/...orbener/100756/
http://www.trauerhilfe.at/todesanzeigen/...orbener/100650/
http://www.trauerhilfe.at/todesanzeigen/...torbener/99956/
http://www.trauerhilfe.at/todesanzeigen/...torbener/99307/
usw…..


Matriken Schwarzenbach: http://www.data.matricula.info/php/main....87761727a656e62
Matriken Bromberg: http://www.data.matricula.info/php/main....d=3670#42726f6d

Hallo carinthiangirl,

in der Buckligen Welt sind die Vulgonamen sehr interessant, denn fast alle heute verwendeten Hausnamen gehen auf Familiennamen zurück. Was ich aber mittlerweile anhand der alten Grundbücher und Urbarien festgestellt habe, ist, der Trend zum Familiennamen als Hausname ist sehr jung, denn im 17. Jahrhundert waren die alten teilweise aus dem 11. oder 12. Jahrhundert in Verwendung.

Dazu einige Beispiele zu Höfen meiner Ahnen in Schwarzenbach:

heutige Bezeichnung -> Bezeichnung aus den alten Grundbüchern
Almmößner -> Höfel im Scharten
Mößner in Eggenbuch -> Pürchenhof
Höhweidinger -> Mathenhof
Aicherweidinger -> Rieglhof
Höhdecker -> Puchenhof
Grillmichl -> Häusel an der Widelhalt
Friedl-Neubauer -> Häusel in der Rathschuhleithen

In den Matriken von Schwarzenbach werden jedoch weder die alten noch die jüngeren Bezeichnungen verwendet.

Liebe Grüße!

Dominik