Hallo!
Ich ersuche um Lesehilfe bzw. korrektur. Es geht um die Trauung von Gisela Mercl verwitwete Rummer mit Friedrich Schmidt am 15.01.1922 in Klosterneuburg-Stiftspfarre
http://www.data.matricula.info/php/view2...=762917&count=4

Ich lese:
15. Jänner 1922
Schmidt Friedrich, Hilfsarbeiter, geboren 26. Okt. 1893 – Freudenthal, bez. Freudenthal in Schles. ??? ehel. Sohn des ? Schmidt, ??? Amalia geb. Zielg, beide kath. U. sel.
Klosterneuburg, Obere Stadt Leopoldstr 21
Mercl Gisela verwitwete Rummer, geb. am 23. Mai 1886 in Wien Pfarr Alservorstadt u. in Jeutendorf Bez. St. Pölten zust. Tochter der Johanna Mercl mos. Conf. u. sel.
Klosterneuburg Obere Stadt Leopoldstr 21
verwitwet: seit 02.05.1918
Heirats-Dokumente:
Taufschein, Heimatschein, ….., Totenschein
mir geht es vor allem darum, ob ich irgendwo den Hinweis übersehen habe, wo der erste Ehemann (Rummer Karl) verstorben ist.

Herzlichen Dank im Voraus für jede Hilfe,
Peter

Hallo Peter!

Mein etwas unsicherer Leseversuch, bei dem ich mich auf die heiklen Stellen beschränke:

Nach „Schles.“ (Schlesien) steht meiner Meinung nach:

u(nd) ( deutsch(???) – öst. Staatsbürg.
ehel(icher) Sohn des Eduard Schmidt, Webers, u(nd) der [u(nd) der] Amalie Jielg,
beide r(ömisch) kath(olisch) u(nd) sel(ig)

Die „Klammer“ vor „deutsch“ könnte als eine Art Einfügezeichen für die nachträgliche Ergänzung gedacht sein.

Die Angaben bei der Braut waren für Dich ohnehin klar.

Heirats-Dokumente:
Taufscheine, Heimatscheine, Wohnungszeug(nisse)(???), Trauungsschein, Totenschein
Zur Kennung (???) der österr. Staatsbürgerschaft des Bräutigams Bundesministerium für Inneres
dto 31.VIII. 1921 Z. 38087

Hier ist der Permalink zur Taufe des Eduard Schmidt.
http://vademecum.archives.cz/vademecum/p...8c0263&scan=173

Zur Sicherheit die Buchangabe:
N • inv. č. 446 • sig. Br I 12 • 1870 - 1878 •Bruntál-město, předměstí Krnovské, předměstí Niské, předměstí Olomoucké/
Bild 173 (= Jägerndorfer Vorstadt Fol. 72)

Herzliche Grüße
Günter

Hallo Günter,
ein herzliches Danke an dich für deine tolle Hilfe, vor allem auch für den Link zur Taufe!

Was mir bleibt sind zwei Fragen:
1.)
Woher wusste meine Urgroßmutter, dass ihr Ehemann gestorben war? - Sie ist ja von ihm bereits 1907 gerichtlich geschieden worden. Bei ihrer zweiten Eheschließung hatte sie den Totenschein - wo ist mein Urgroßvater gestorben?

2.)
Wieso steht bei der Mutter von Gisela " u. sel." - also der Hinweis, dass sie verstorben ist? Wiese kann das bekannt sein, wenn in allen Einträgen davor immer vom unbekannten Aufenthalt die Rede ist? siehe:
Im Eintrag der ersten Ehe in der Pfarre Markersdorf steht: "... unbekannten Aufenthalts" -
http://www.data.matricula.info/php/view2...214879&count=68
Im Taufeintrag meiner Großmutter Leopoldine in der Pfarre Markersdorf steht ebenfalls "... unbekannten Aufenthaltes..." -
http://www.data.matricula.info/php/view2...214878&count=39
Im Taufeintrag der Tochter Barbara in Loosdorf 1910 steht "... weiter unbek." -
http://www.data.matricula.info/php/view2...24191&count=289

Hallo Peter!

Ich freue mich, wenn meine Überlegungen zur Trauung Schmidt oo Mercl Dir geholfen haben.

Da ich mich bei Deinen neuen Fragen auch direkt angesprochen fühle,
möchte ich zumindest kurz antworten, da ich ab morgen voraussichtlich ca. zwei Wochen in Italien bin.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich ein bisschen Probleme habe, mich in die Situation hineinzudenken.
Der Hinweis auf die Urgroßmutter und ihre Scheidung klingt so,
als wäre davon schon an einer anderen Stelle die Rede gewesen, wo ich nicht mitgelesen habe.

Daher meine ziemlich oberflächlichen Erklärungsversuche:

1. Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass Gisela vom Tod ihres ersten Mannes von Amts wegen verständigt wurde, auch wenn sie von ihm geschieden war.
Aber sie hat sicher auch über andere Personen davon erfahren.

2a. Das Religionsbekenntnis „mosaisch“ könnte bei den Recherchen der katholischen Pfarren bezüglich Giselas Mutter eine Rolle gespielt haben.
Für mich wäre es durchaus denkbar, dass man bei Unklarheiten bzw. Informationsdefiziten darauf verzichtet hat,
bei einer fremden Glaubensgemeinschaft um Auskünfte (über Johanna Mercl) zu ersuchen.
Und das Verhältnis zur Tochter Gisela war wohl gestört, sonst hätte diese wohl dem Eintragenden Details mitteilen können.
Aber sie wusste wahrscheinlich auch nicht, wo sich ihre Mutter gerade aufhielt.

2b. Vom Tod ihrer Mutter hat Gisela sicher erfahren, auch wenn sie mit ihr keinen Kontakt hatte.
Und so konnte sie natürlich auch persönlich den Trauungspriester davon in Kenntnis setzen, falls das nicht auf anderen Wegen passierte.

Ich hoffe, dass meine Denkanstöße in dem einen oder anderen Punkt hilfreich sind.

Herzliche Grüße
Günter