Hast Du einen Link, wo man diese Bezeichnung nachlesen könnte?
Viele Grüße
Pascal
Dauersuche: Stebefall Johanna Dorner, geb. Jandrisovic, *04.11.1865 St. Michael i. Bgld., Ehefrau/Witwe von Franz Dorner, zuletzt lebend gesehen in Mariasdorf um 1900
Meine letzten Zeilen klingen vielleicht etwas schnoddrig, deswegen diese Ergänzung: Im Grunde ergeben sich mehr Fragen als Antworten. Maimbe war relativ selten zu finden, meist in alten Schriften, im Zusammenhang mit (Erb-?)-recht (oder mit der Fürsorge für nahe Verwandte...?). Als mögliche Erklärung für das Wort könnte tatsächlich die Lallsprache verantwortlich sein (Häufung des Konsonanten "m"). Als Vergleich wird unter anderem das Wort "Mama" angegeben. Warum aber soll die Schwester der Mutter eine besondere Bedeutung für ein Kleinkind haben? Ist es die besondere emotionale Bindung zur Mutter, hängt es eventuell damit zusammen, dass die Schwestern der Mutter eher bei der Kinderbetreuung mitgeholfen haben als die Schwestern des Vaters...? Hat das mit der Struktur von großen Familien zu tun? Hätte dann das Wort "Amme" auch damit zu tun? Ein Hinweis zeigt in die Richtung Dialekt und regionale Varianten, mir fehlen dazu Belege. Ein anderer Hinweis weitet den Begriff auf Personen aus, die in einem besonderen sozialen und emotionalen Zusammenhang stehen.
Alles erscheint mir möglich, aber eine exakte Definition, lieber Walter, ist mir bislang leider nicht untergekommen. Vielleicht kennt jemand im Forum die Antwort (ich denke dabei z.B. an MM... ;-), oder an ..., na, warten wir es ab).
ich habe in meinen umfangreichen Unterlagen auf die Schnelle keine Bilder/Links gefunden, werde die aber nach den Osterferien hier einstellen (Obwohl ich nicht glaube, daß jemand, der es vorher nicht weiß, ...) Maimbe könnte auch Mannbe heissen, es ist jedoch meistens irgendwo ein i-Punkt vorhanden. Den Ausdruck Maimbe habe ich sicher schon zig-mal gelesen, und müsste auch vielen Forschern, die auch in anderen Quellen außerhalb von Matriken stöbern, untergekommen sein.
Ich glaube auch nicht, daß in einer Gegend Tante, Schwester der Großmutter, und Cousine gleichzeitig als Muhme bezeichnet wurden, sondern dass sich der Ausdruck nur auf eine der Möglichkeiten bezieht. Den Ausdruck Muhme kenne ich schon, dieser kommt noch seltener vor als Maimbe. Leider finde ich den Ausdruck nur in solchen Dokumenten, bei denen die spärliche Quellenlage es nicht zulassen, die Verwandschaftsverhältnisse über andere Quellen gegenzuchecken. Bis jetzt hat es mich auch nicht wirklich interessiert. Ich stehe jedoch bei einer Linie an, wo ich hoffe, über die Verwandtschaftsverhältnisse eine Generation weiter zu kommen.
Aber es gibt ja noch andere unklare Ausdrücke, die mich interessieren:
Vorfoder(Vorvater?), Ehn, Endl, Ändl. Ehn, Endl und Ändl sind mit Sicherheit 3 verschiedene Personen. Vielleicht kennt hier jemand die Bedeutung.
ich kann nichts zur Maimbe beitragen, die Begriffe Ahndl, Ähndl, Ehn, Vorvoda kann ich zumindenstens für das niederösterreichisch-burgenländisch-ungarische Grenzgebiet aus dem meine Mutter stammt beschreiben.
Diese Begriffe sind zum Teil schon ausgestorbene, da sie von den jungen Generationen nicht mehr benutzt werden und durch Oma/Opa und Urli ersetzt wurden. Spricht man aber mit Personen die über 60 Jahre alt sind, sind das noch allgemein gängige Bezeichnungen.
Im angrenzenden steirischen Gebiet weiß ich dass man Ahndl zum Großvater und Ehndl zur Großmutter sagt beziehungsweise sagte.
Ehn = Großonkel Ehni = Großtante
Vorvoda = Großvater unbestimmten Grades, also alles vor Urgroßvater Vormuata = Großmutter unbestimmten Grades, ebenso
Moam und Veida = ältere Person in der Nachbarschaft, wenn verwandt, dann weitentfernt
Frohe Ostern und liebe Grüße!
Dominik
Suche weiterhin Nachkommen von Franz Matthias Riesenfellner geb. 4.3.1923, seine Mutter Anna geb. Bendinger geb. 25.6.1899 ist ebenso die Mutter meines Opas (1933-2021).
Maimb war die österreichische Variante von Muhme, das weibliche Pendant zu Vetter, laut Krünitz ein im „weiterem Verstande eine jede nahe Seitenverwandte weiblichen Geschlechts“.
Mehrmals in Nachlassprotokollen "Maim(b)" gefunden: einige Male war es eindeutig die Großmutter, zumindest einmal eine Großtante und ein weiteres Mal eine Taufpatin der verst. Mutter. Der Ausdruck "Veddern" hab ich kürzlich erstmals gehört, zwei betagte Herren nennen einander so, sie sind Großcousins (Großväter waren Brüder).
Eine weitere heute vergessene Verwandtschaftsbezeichnung zumindest im Waldviertel einst verwendet: "Schnur" für Schwiegertochter, ebenfalls öfter in Hft. Protokollen gefunden aus dem 17. und 18. Jh. freundliche Grüsse Miss Marple
Interessant, der Begriff "Maimb" scheint mir die bei uns übliche Aussprache "Moam" für "Muhme" zu erklären!
Veder und Moam kommen auch im Hoamatgsang, der oö. Landeshymne vor: "Und i und die Bachquelln san Vetter und Moahm, treibts mi, wo da wöll umma, mei Herz ist dahoam" - Scheint schon zu Stelzhammers Zeiten eher eine unbestimmte, entferntere Verwandtschaft zu bezeichnen.
Von den weiblichen Verwandten weiß ich es nicht, aber bei den männlichen hat es in den alten Rechten bezüglich Vormundschaft etc. Unterschiede zwischen väterlichen und mütterlichen Onkeln gegeben (und von daher auch zum Teil unterschiedliche Bezeichnungen).
Im Grimmschen Wörterbuch Bd. 12 heißt es zu Muhme (Sp. 2645): "auf grund solcher etymologischen zusammengehörigkeit bedeutet unser muhme daher zunächst auch nur matertera, der mutter schwester, vgl. unter base th. 1, 1147; aber wenigstens seit den späteren mhd. zeiten hat das wort seinen sinn auch auf die schwester des vaters, geschwisterkinder und weibliche seitenverwandte überhaupt ausgedehnt." Einen Eintrag, der zu Maim(b)/Meim(b) passt, habe ich nicht gefunden.
den Begriff Muhme kannte ich schon, ich wusste jedoch nicht, dass es mit Maimbe ident ist. ... was natürlich schade ist ... da man mit Maimbe wie mit Muhme ja nicht viel anfangen kann. Man kanns ja höchstens zum "Abrunden" von bereits vorhandenen Fakten verwenden. Da lob ich mir aber den Vetter, der bei mir bis jetzt immer der Cousin war.
@Robert: den Ausdruck Moam kenne ich auch, wurde noch von meinen Eltern verwendet, z.B.: die "Gruaber Frau Moam"
@MissMarple: "... einige Male war es eindeutig die Großmutter, zumindest einmal eine Großtante und ein weiteres Mal eine Taufpatin ...". Das dachte ich auch, bis ich aber bemerkte, dass die Großmutter genauso hieß, wie die Cousine und wer wars dann?.
@Gerald1: ich glaube nun, dass Maimbe hauptsächlich für "Cousine" verwendet wurde (wie Vetter/Cousin), aber leider halt nicht immer. Für Tante hab ich öfter "Schwester der Mutter o.ä." gelesen.
@Dominik: ich werde deine Infos in meiner Datenbank gegenchecken, glaube jedoch, dass es sich wie bei Muhme verhält, dass nämlich die Bedeutungen weiter auseinandergehen.
@PascalH: soll ich dir noch ein paar links/Bider einstellen?
wie oben geschrieben, ich bezog mich da nur auf das Gebiet der Gemeinden Sieggraben, Schwarzenbach und Kobersdorf.
Liebe Grüße!
Dominik
Suche weiterhin Nachkommen von Franz Matthias Riesenfellner geb. 4.3.1923, seine Mutter Anna geb. Bendinger geb. 25.6.1899 ist ebenso die Mutter meines Opas (1933-2021).
Forum Ahnenforschung Österreich
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30.03.2018 22:24
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