Hallo Zusammen,

ich habe für ein OFB mit den frühesten Matrikel von Ringelsdorf angefangen. Nach einem Türkeneinfall wurde die Kirche abgebrannt und deshalb gibt es keine Matrikel vor 1670. Nun habe ich mehrmals Daten in MyHeritage gefunden von meiner Ahnenlinie, die aber vor 1670 sind. Ich habe auch angefangen, die Sterbebücher durchzusehen, aber die bisherigen Verstorbenen geben darüber keine Auskunft. Bei den Heiratsbüchern auch nicht.

Wie kommen die Registrierten an diese Daten? Eine antwortete mir, aus den Daten aus Heritage. Aber wenn es die Daten nicht gibt, woher kommen sie dann? Gibt es evtl. noch andere Materialien außer die Matrikeln um so etwas zu erfahren?

Das, was ich eingebe, gebe ich unter "Quellen" nun den Link des jeweiligen Buches ein um zu bestätigen, dass dieser Eintrag stimmt. Denn beim Vergleichen habe ich schon unterschiedliche Daten gesehen, wo es zwar nur um ein paar Monate geht, aber wenn das einer übernimmt, wird das immer weiter falsch aktualisiert.

LG, Manuela

Hallo Manuela,

viele verknüpfen bei Ancestry, MyHeritage oder FamilySearch einfach Personen, die einigermaßen passen.
Erst diese Woche habe ich in der Familie des südmährischen Schriftstellers Dr. Karl Bacher so einen Fall entdeckt.
Plötzlich hat der Bauer Heinrich Bacher in Südmähren unter seinen zehn Kindern eine Tochter namens Maria Koornwinder, die in den Niederlanden geboren wurde, dort heiratete und starb...

Weit verbreitet auch die Vorgehensweise, sich Lebensdaten unter der Annahme zu generieren, dass im Alter von 30 geheiratet und mit 60 gestorben wurde, nach dem Motto "Besser irgendwelche Daten, als keine"

Viele Grüße
Reinhard

:-( Danke Dir!

Leider hilft dir meine Antwort wahrscheinlich auch nicht viel weiter.

Liebe Manuela!

Ich kann dich in deinem Verdacht nur bestätigen, dass so mancher diverse Annahmen und Möglichkeiten auf Myheritage einstellt, welche dann von anderen als "Wahrheit" in einem anderen Stammbaum übernommen werden. Ich kenne auch einen konkreten Fall, bei dem ich mir sicher bin, dass ein falsches Foto hinterlegt ist. Diese Person mit diesem falschen Foto ist nun schon ein zweites Mal auf Myheritage zu finden. Genau in diesem Stammbaum gibt es auch noch andere Fehler (z.B.: der Neffe wird plötzlich zum Sohn,...). Ich habe den Verwalter dieser Myheritage auch schon mehrmals kontaktiert und darauf hingewiesen. Die Fehler werden aber dennoch nicht korrigiert und von anderen übernommen. Schade!

Meine Frau hat auch einen Ahn, dessen Taufe sich in den Pfarrmatriken nicht mehr finden lässt, da dieser anscheinend knapp vor Beginn der Matrikenführung geboren wurde (Alter zurückgerechnet vom Sterbeeintrag). Bei der Trauung sind keine Eltern vermerkt. Nach Durchsicht aller Matriken in dieser Zeit kommen zwei Elternpaare gleichermaßen in Frage. Auf familysearch hat sich aber jemand für eines dieser Elternpaare entschieden, was ich aber in keinster Weise nachvollziehen kann.

Ich kann nur jedem raten, alle Daten weitreichend zu überprüfen, denn oftmals reimen sich sogenannte Ahnenforscher etwas zusammen - nach dem Motto: besser irgendwelche Daten als gar keine (so wie auch Reinhard schreibt).

Ich finde das schon sehr bedenklich. Denjenigen, die wirklich die echte Wahrheit suchen, wird somit eine seriöse Arbeit extrem erschwert.

LG
Thomas

Zitat

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Denjenigen, die wirklich die echte Wahrheit suchen, wird somit eine seriöse Arbeit extrem erschwert.

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Ja. Bei ein paar einer anderen Linie (also dt, heisst, Daten kosten was) schrieb ich mal einen im guten Glauben an, derjenige hätte sich die Daten besorgt und bot an, die Hälfte der Kosten zu übernehmen. Immer wenn ich dieses Angebot bekam, bekam ich gar keine Antwort. Fragte ich, wo die Quellen zu finden sind: ancestry, heritage ... Bei einer polnischen Seite, wo es scheinbar eine Übereinstimmung gab, bekam ich gleich das Angebot, Kopien der digitalisierten Matrikeln zu schicken. Das nenn ich echten Forschergeist. :-)

LG, Manuela

Es muss nicht heißen, dass es Geld kosten muss, aber es kostet auf alle Fälle Zeit. Es ist nett, wenn man aus Indices oder fertigen Stammbäumen etwas findet, was zu einem passt. Man sollte allen externen Infos irgendwie auch auf den Grund gehen.

Auch in den Pfarrmatriken stimmt nicht immer alles. Jeder kann Fehler machen. Man könnte sich auch die Frage stellen, ob wirklich alle angegebenen Väter die wahrlich biologischen sind. Aber wenn man auch das nicht als gegeben annimmt (obwohl es bestimmt nicht immer stimmt), sollte man sich auch gar nicht auf die Ahnenforschungsreise begeben. Das führt dann zu weit.

LG
Thomas

Hallo Thomas,

Zitat

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Aber wenn man auch das nicht als gegeben annimmt (obwohl es bestimmt nicht immer stimmt), sollte man sich auch gar nicht auf die Ahnenforschungsreise begeben. Das führt dann zu weit.

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Du wirst lachen, in der Ahnenforschung von berufswegen kann ein adoptiertes Kind als eigenes Kind in den Stammbaum eingehen. In der Heraldik hat es sogar das Recht, das Wappen zu erben. Wenn man mal Kuckuckskinder zu Adoptierten in weiten Sinne dazuzählen mag. Wer allerdings einen heraldischen Stammbaum macht, kann es kennzeichnen, dass es entweder eine andere Mutter oder gar andere Eltern hatte, muss aber nicht. Bei einem medizinischen Stammbaum wäre es wiederum erforderlich.

Ich schau mir gern TerraX an und da kamen die letzten Male die Zeit im Mittelalter dran. Dort wurde gesagt, dass es während der Kriege es als "normal" galt, dass Frauen und Mädchen vergewaltigt wurden und das auch noch in der Öffentlichkeit. Da kann ich mir auch gut vorstellen, dass viele Kinder in den Matriken den Vater verzeichnet bekamen der der Mann der Mutter war.

LG, Manuela

Man sollte aber auch nicht alles glauben, was man im Fernsehen sieht.

Robert.

Nee, aber bei Doku's, wo auch Beweise angeführt werden, schon. Allerdings fahr ich nicht in entsprechendes Institut und lass mir die Bücher zur Kontrolle geben. Wobei auch manche Dokus gibt, die ich etwas seltsam finde oder der Moderator mir irgendwie komisch wirkt. Allerdings ist bei Terra X (ZDF) auf Fakten aufgebaut.

LG, Manuela

Die historischen "Dokumentationen", die es heute so gibt, laufen meistens so: Ein mehr oder weniger erfolgloser Forscher entwickelt eine haarsträubende Idee. Die wird von verschiedenen Seiten untersucht und am Ende entweder mit haarsträubenden "Beweisen" "belegt" oder eigentlich widerlegt, was aber offengelassen wird, wodurch ebenfalls der Eindruck entsteht, sie wäre bewiesen. Seriöse Dokumentationen, die wissenschaftlichen Kriterien standhalten gibt es im Fernsehen kaum mehr heutzutage. Ähnlich ist es ja auch bei der Flut von Sachbüchern.

Robert.

Ich nehme an Manuela meint die Terra-X-Doppelfolge über den 30jährigen Krieg (was nicht mehr Mittelalter ist, aber das nur am Rande) in der aus Tagebüchern der Zeit zitiert wurde (wer Zeit und Lust hat, könnte sich natürlich da einlesen).

Genau! Ohne das Tagebuch des Bauern hätte die Sendung nicht aufgebaut werden können.

LG, Manuela

zu den untriebigen Sitten im Mittelalter gibt es für mich als "Beweis" die mehrfach (und von unterschiedlichen Seiten) zitierten Strafkataloge bzw Bußkatalogen. Wenn man schon schriftlich die Buße für solch Taten festhalten musste, dann wird's wohl nicht ganz an den Haaren herbei gezogen worden sein.

zu den Datenüberprüfen - My Heritage habe ich derzeit noch verweigert (dann nach der lästigen Buchhaltung, werde ich mich anmelden) - aber ich habe (soweit möglich) die gesammelten Daten meines Vaters und Großvaters kontrolliert. Unkontrollierte Daten wurde übernommen, aber als solches markiert - Sopron zB habe ich noch immer nicht erforscht.

und Daten blind übernehmen kann ins Auge gehen, sogar der Ariernachweis bis ins 17 Jhd zurück ist lückenhaft (woher da manche Seitenzweige kommen ist mir unklar, in den betroffenen Ortschaften sind diese Familiennamen nicht vorhanden) bzw im Hauptstrang ist ein eindeutiger Fehler (habs ja hier schon man geschrieben, der Urahn der Linie ist mit 3 Monaten gestorben).
aber der Herr, der das damals geschrieben hat, wird sich auch gedacht haben - besser irgendwas als nix ;-)

Ich habe gestern auch jmd. angeschrieben, dass er einen Sohn "übernommen" hat, den es nicht geben kann. Diesmal hab ich sogar ein positives Feedback geben.

LG, Manuela