Am 12.7. gibt es wieder einen Familienforscher-Stammtisch in Wildendürnbach (Details siehe unten bzw. http://www.wildenduernbach.at/de/Einladu...rtsforschung_15 ).

Wer Interesse hat, ist herzlich willkommen.

Lg Bernhard

Folgende Info´s dazu von Herrn Mag. Otto Amon:

Liebe Familienforscher-StammtischlerInnen!

Am Freitag ist es wieder soweit. Um 18:00 Uhr starten wir mit unserem Kurrent-Kurs und ab 19:00 Uhr widmen wir uns den alten Landkarten und was sie uns über die Entwicklung unserer Gegend verraten.



Als kleinen Anreiz findet Ihr nebenstehend einen Ausschnitt aus Georg M. Vischers Niederösterreichkarte von 1697 (online auf NÖLB). Während auf den älteren (z.B. Fabrizius 1575, Lazius 1562/1620, Coronelli 1692), aber auch einigen neueren Karten (z.B. Seutter 1730) noch Diernbach oder Dürnbach steht, hat Vischer ganz offensichtlich das „Wilden“ vorangestellt, ganz in Form einer nachträglichen Ergänzung. Und das kleine Häuschen oder Kirchlein/Kapelle nimmt sich gegenüber Potdenhoffen, Ottenthal oder Neydorf (sogar Zlabing erscheint übermächtig) auch recht mickrig aus, nicht wahr?

Im Wörterbuch der Gebrüder Grimm finden wir eine umfangreiche Beschreibung für das Eigenschaftswort „wild“ (online unter http://www.woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WB...W20764#XGW20764), unter anderem auch das hier wohl passendste „unangebaut, ungepflegt, wüste (vom lande)“. Und „wüst“ steht eben auch für „leer“, „öde“.

Wenn Pfarrer Karl Hütter im Pfarrbrief 10/11/1981, S. 4 über die „Schwedenzeit“ schrieb, dass das Dorf (Wildendürnbach) 1672 aus 24 bewohnten und 80 verödeten (=leeren) Häusern bestand – das sich in der Folge aber – auch durch Zuwanderung/Ansiedlung – wieder rasch erholen sollte, so wird die Verwendung von „Wilden“ im Ortsnamen rasch verständlich. Auf der Karte ist der Sachverhalt auch graphisch gut sichtbar, denn es wird nur ein Haus (eine Kirche/Kapelle?) doch recht einsam im Vergleich zu etwa (Neu-)Prerau etwa dargestellt. Dass diese Charakterisierung „wild“ im Namen letztlich blieb, mag vielleicht auch damit zusammenhängen, dass die sich festigende Landesverwaltung im 18. Jahrhundert eine Unterscheidung zu anderen, gleichlautenden Orten in Niederösterreich gewünscht hatte.

Dazu möchte ich Euch auch einen kleinen Überblick über die Entwicklung der Kartographie geben, denn sie ist eine interessante Mischung aus Geschichte, Technik, Spionage und Militär, die Vermessung der Welt aber letztlich Voraussetzung wie auch Ergebnis der Territorialisierung, dem Vordringen der staatlichen Verwaltung in alle Lebensbereiche wie Straßenbau oder Bauordnungen bis hin zu Steuer- und Abgabewesen unserer Tage.

Das erwartet uns also am Freitag… lasst Euch überraschen 😉.

Liebe Grüße,

Otto

Mobil: +43 660 430 49 94
E-Mail: amono@rocas.at