Liebe Forscherkollegen!

Mein dreifacher Urgroßvater Friedrich Kram(m)er war laut dem Taufeintrag seiner Tochter Wilhelmine am 29.12.1869, Pf. Graz-St.Andrä-Stadt, fol. 66, ein "k.k. Rathssekretär". Da als Taufpate Anton Hye Freiherr von Glunek, Justizminister a.D., geheimer Ratsvertreter und Mitglied des Reichrates, fungierte, habe ich den Verdacht, dass Friedrich Krammer in Diensten des Reichsrates gestanden haben könnte. Gibt es eine Möglichkeit, über diesen Weg zu näheren Informationen über Freidrich Krammer zu kommen, etwa über Personalakten oder einen Beamtenschematismus?

Da ich weder die Trauung noch die Taufen weiterer Kinder in Graz- St. Andrä finde, wäre das für mich sehr wichtig, um weiterkommen zu können.

Herzlichen Dank und beste Grüße!
Martin

Nachtrag: Auf google-books habe ich einen Schematismus aus 1853 gefunden, leider kein hundertprozentiger Treffer.

[ Editiert von franz ferdinand am 27.12.13 14:56 ]

Liebe Forscher!

Ein Update, das vielleicht für jene von Interesse sein könnte, die k.u.k. bzw. k.k. Beamte in ihren Ahnenreihen haben:

- Ich habe zunächst nach weiteren Staatshandbüchern gesucht und auf der Seite der Nationalbibliothek auch zahlreich gefunden: http://alex.onb.ac.at/shb.htm . Unter 1866 fand ich auch tatsächlich meinen Ahnen mit dem Hinweis, dass er am LG Graz tätig war.

- Mit diesem Wissen ausgestattet wandte ich mich ans Landesarchiv Steiermark, wo man mir leider mitteilte, dass die Personalakten der steirischen Gerichte leider schon skartiert wurden.

- Mein nächster Versuch führte mich ans Österreichische Staatsarchiv, genauer ans Allgemeines Verwaltungsarchiv, wo ich heute in den Index der Gerichtsbeamten der Steiermark von 1859-1866 Einsicht nehmen konnte. Dort fand ich einen kurzen Eintrag zu Friedrich Krammer und einen Verweis auf den Index der Gerichtsbeamten von Ungarn von 1859-1866. Darin waren drei ganze A3-Seiten meinem Ahnen gewidmet, ein detailliertes Verzeichnis aller Verwendungen (Fünfkirchen, Ödenburg, Leoben, Graz, Birkfeld), sämtliche Anträge auf Versetzungen, Reisegebühren, Urlaub, bis hin zu Disziplinaruntersuchungen, alles mit genauem Datum und Aktenzahl. Eigentlich war das schon weit mehr als ein Index. Die extrem hilfsbereite Archivarin sucht nun den ungarischen Personalakt, in dem ich dann die entscheidende Information - Geburtsort und -datum - erhoffe. Doch selbst wenn dieser nicht mehr existieren sollte, habe ich durch diesen Band einen hochinteressanten Einblick in das Leben meines Ahnen bekommen, der weit über das hinausgeht, was man sonst aus Matriken oder Herrschaftsakten erfährt.

Generell kann ich das Staatsarchiv sehr empfehlen, die Mitarbeiter waren außergewöhnlich hilfsbereit und auch das Service ist ebenso recht praktisch (sofortiges Scannen der Bücher ist möglich, man nimmt die Bilder gleich am USB-Stick heim, max. 0,25 Euro pro A3-Scan).

LG Martin