Ein Mitforscher hat mich auf die Trauung am 10. Februar 1615 in Köstendorf aufmerksam gemacht, die meine Ahnen betrifft. Von der Braut heißt es darin:

"[...] cum virtuosa virgine Adelgunde, filia Dni. Joannis de Stain, hospitis ad D. Michaelem"

Daraus ergeben sich einige Fragen, bei denen ich um Mithilfe bitte:

Steht das "D" vor dem Kirchenpatron (s. auch "D. Nicolai") für "divus" oder was soll es bedeuten?

"ad D. Michaelem" dürfte sich auf den Ort des Wirtshauses beziehen, da der Trauungsort in den Einträgen davor und danach immer mit "in (ecclesia) ..." angegeben wird. - Hat jemand eine Ahnung, wo es im Umkreis von Neumarkt a. Wallersee/Köstendorf eine Kirche zum Hl. Michael gibt (samt dazugehörigem Wirtshaus) gibt?

Sollte "de Stain", wie ich es zuerst verstanden habe, als Herkunftsbezeichnung gemeint sein und nicht als Name (auch wenn es selbst zu Beginn des 17. Jhdts. eher ungewöhnlich ist, dass Gastwirte keinen Zunamen führen), welcher Ort könnte gemeint sein. Wenn ich mir Stein in Lochen in der Urmappe anschaue, nehme ich eher nicht an, dass es da ein Gasthaus gegeben hat. Außerdem hat von den 3 Kirchen in Lochen keine ein entsprechendes Patrozinium.

Vielleicht fällt jemandem dazu etwas ein.

Robert.

Hallo,

hab nach der Adelgunde nicht gesucht, aber bei Wirtshäusern und Brauereien kenn ich mich aus. Es gab in Salzburg das Steinbräu auch Bräuer im Stain. Desweiteren gibt es in Salzburg Gnigl eine Kirche die dem Hl. Michael geweiht ist. Vorpfarre von Gnigl war Salzburg Dom. Und hier eine Geburt eines Vitus:

3. Eintrag

Weitere Einträge mit dem FN Am Stein finden sich im Register nicht.

Glaube das ist eine heiße Spur.

LG

Danke für den spannenden Hinweis. Ein Zusammenhang mit der Famile "am Stein" scheint mir recht plausibel, der mit der St. Michaelskapelle in Gnigl noch nicht so. (Da wäre ja auch noch St. Michael in Salzburg selbst.)

Ich tendiere derzeit mehr zur leider nicht überprüfbaren Annahme, dass das genannte St. Michael die Kirche des Stiftes Mattsee sein könnte.

Robert.

Auch in Mondsee war/ist der hl. Michael zu finden.

Liebe Grüße Miriam

Oje, ich brauch Geographie-Nachhilfe. Mondsee ist mir auch untergekommen, habe ich aber "als zu weit weg" eingeordnet ... Danke, aber leider keine "Steiner" im ältesten Index. Habe auch ein paar Jahre Trauungen durchgeschaut, ob ich bei den Zeugen Wirte finde, waren aber keine zu erkennen.

Robert.

Mir würde auch noch die Benediktinerabtei Michaelbeuern einfallen. Ob es da eigene Matriken gibt?

Liebe Grüße Miriam

Nachtrag:

https://salzburger.homepage.t-online.de/Fforschg-Sbg.htm


Hier ist zu lesen, dass Mattsee, Michaelbeuern ... noch immer ihre eigenen Archive führen.

... steht im Absatz über Urbare (Salzburger Landesarchiv)

Ich weiß nicht, ob sich das auf Matriken bezieht.

Müssen ja nicht unbedingt Matriken sein, um diese Zeit kommt man da meist ohnehin nicht viel weiter zurück mit den Kirchenbüchern. Da müsste ich einmal anfragen, ob man das Archiv benutzen kann in Mattsee, um zu sehen, ob es da einen passenden Wirt gegeben hat.

Danke für die Hinweise.

Robert.

Im Dehio-Denkmalführer fand ich neben der Benediktinerabtei Michaelbeuern und der dazugehörigen Stiftskirche St. Michael noch einen Hinweis zum ehemaligen Stiftsgasthof.

Im Internet fand ich dann den Link zur Kellnerei Michaelbeuern (https://www.kellnerei-michaelbeuern.at/ ), wo vermerkt wird, dass die Kellnerei erstmals 1618 urkundlich als Gaststätte des Stiftes Michaelbeuern erwähnt wurde.

Lg
Mike