In einer alten Kiste sind Feldpostbriefe aus dem 1. Weltkrieg aufgetaucht. Besonders viele Briefe stammen von einer Mitzi „Muz“ Messeneder aus Wien, geschrieben zwischen 1917 und 1920 an den Großvater meines Mannes. Es scheint eine recht temperamentvolle Beziehung gewesen zu sein, mit einem praktischen Hintergrund: während der Kriegsjahre versorgte sie ihn mit Brot, er nahm ihr bei seinen Besuchen Tabak mit, nach dem Kriegsende war es umgekehrt.

Ich würde gerne wissen, was aus ihr geworden ist. Es kann sein, dass sie 1917 bereits Mutter eines Sohnes war und später (1921/22) ein weiteres Kind geboren hat.
1917 und 1918 hat sie in der Tabaktrafik Gumpendorferstraße 123 gearbeitet, dorthin wurde auch ihre Post geliefert. 1918 lautet die Adresse Gumpendorferstraße 136 und ab 1920 wohnte sie in der Stollgasse zur Untermiete und hatte „ihr eigenes Geschäft“. Mehr ist nicht bekannt.

Freundliche Grüße, Karin

Bei ANNO ( https://anno.onb.ac.at/ ) Zeitraum 1903 -1938, wird im Jahre 1921 eine Maria Messeneder (Kanditenverschleisserin) erwähnt. Allerdings im 16. Bezirk...

Gruß

Leo

Auf deren Spur bin ich anscheinend auch, gehört natürlich in die Abteilung Spekulation:
Am Friedhof Ottakring wurde 1988 eine Maria Meseneder begraben, geboren 1896. Leider ist im Taufeintrag kein Sterbevermerk eingetragen worden, durch den man vielleicht auf die letzte Wohnadresse schließen könnte.
Im gleichen Grab ist ein Augustin Meseneder, geb, 1924 begraben.
1910-17 habe ich in Altottakring keine dazupassende Taufe gefunden.

Robert.

Danke Leo und Robert (warum interessierst Du Dich für sie?)
In anno und in den Friedhöfen habe ich M.M. eh schon gesucht und gefunden.

Was ich noch weiß:
Im April 1918 kam eine Karte wegen unbekannter Adresse retour: Fam. Messeneder Grüngasse 16, Wien III, 4. Stock, Tür 26
1919 schreibt sie ein einziges Mal, dass sie ein Kind erwartet. In den folgenden Briefen wird es nie mehr erwähnt.

Ich hege halt die Hoffnung irgendein Nachfahre liest mit.

Karin

*G* Ich bin nur aufgrund deiner Frage auf ihre Spur gekommen, sonst interessiere ich mich nicht unbedingt für temperamentvolle Trafikantinnen ...

Das Kind müsste dann ja 1920 geboren sein, da sind die Bücher in Wien schon zugänglich.

Robert.

Warum soll ein temperamentvoller, nichtrauchender Ahnenforscher nicht zu einer temperamentvollen Trafikantin passen ;-)))

Ein bissal oid werds heut inzwischen sein ....

Ich glaube, eine in sich ruhende Kanditenverschleißerin wäre passender ...

Robert.

Mal davon ab, daß ich die ganze Zeit Kandidatenverschleißerin lese - bitte was ist eine Kanditenverschleißerin?

Solange du bei dem Wort keinen anderen Verleser hast ...

Es handelt sich um eine Frau,die Kanditen verschleißt ...

Kanditen - Süßigkeiten, urspr. kandierte Früchte, Verschleiß - Vertrieb, Verkauf (mein Ururgroßvater ist wegen "unerlaubten Kleinverschleißes von Spirituosen" verurteilt worden, weil er im Gemischtwarenladen seines - zu der Zeit verpachteten - Gasthauses ausgeschenkt hat ...)

In meiner Kindheit hat es in Wien noch solche "Zuckerlgeschäfte" gegeben, ein kleiner Raum mit Tür zur Straße, Regale voller Gläser mit Süßigkeiten ... - aja- "Alt bin ich selber auch" wollte ich jacky noch schreiben!

Temperatmentvoll und in sich ruhend müssen wir aber nicht ins "Deutsche" übersetzen?

Robert.

Damit wir Karins Thema nicht nur zumüllen...

Es gibt eine Grüngasse im 5. Bezirk, die würde auch zur Arbeit in Gumpendorf passen.
Und eine Anastasius-Grün-Gasse im 18.

Robert.

Die Grüngasse im 5. Bezirk gehörte zur Pfarre Margareten
https://data.matricula-online.eu/de/oest..._to=1940&page=2

Danke für Eure Beiträge. Nur zur Klarstellung: SIE war diejenige mit dem Temperament ;)
Nun ist ein weiterer Brief von 1917 aufgetaucht -> die Taufe in Ottakring könnte passen. Jetzt bleibt mir die Suche nach dem Kind/ den Kindern in diversen Bezirken, aber den Vater werde ich dabei kaum finden.

Karin

Wenn du die Geburtszeiträume besser eingrenzen könntest, wäre das Suchen in der Gebäranstalt eine Möglichkeit. Es gibt nicht zu allen Jahren Indices, zum Teil sind sie extra, zum Teil in den Taufbüchern selber.

Robert.