Hallo! Am 16.10.1892 wurde in Wien in der Gebäranstalt der Alservorstadt der Großvater meines Mannes - Franz Mayrhofer - unehelich geboren (dritter Eintrag). https://data.matricula-online.eu/de/oest...jldGDCNEwm-ryB8 Wir waren im Landesarchiv Wien (Gasometer) und haben auch tatsächlich die entsprechenden Aufnahme- und Geburtsprotokolle der Landesgebäranstalt von 1892 dort gefunden. Tatsache ist, dass Franz - wenn ich das richtig verstehe - 2,5 Monate nach seiner Geburt am 30.12.1892 nach Steinbach bei Gmünd zu einer Pflegemutter gekommen ist. Seine Mutter hat dann am 15.05.1894 in Himberg einen Heinrich Kügler geheiratet und mit ihm Ende Oktober 1894 in Himberg eine Tochter - Leopoldine Catharina - bekommen. Ihren Sohn hat sie am 09.04.1896 von der Pflegestelle abgeholt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde der Pflegemutter alle drei Monate (März, Juni, September und Dezember) Geld überwiesen (von wem? vom unbekannten Vater, der Mutter oder von einer Behörde?). Der weitere Lebensweg von Franz (Hochzeit, Kinder und Tod) ist bekannt. Nun zu meinen Fragen: gibt es noch eine Behörde oder Möglichkeiten, wie ich etwas über den unbekannten Vater von Franz in Erfahrung bringen kann? Kann ich evtl. noch heraus finden, wer die Zahlungen an die Pflegemutter geleistet hat? Ludmilla soll bis zu ihrem Tod nie über den unbekannten Vater von Franz gesprochen haben. Vielen Dank für eine Antwort im Voraus. Ganz herzliche Grüße
Hallo George! Danke für die Antwort. Ich habe nur ein Feld "Anmerkungen" auf der Karte "An die Pflegeparteien geleistete Zahlungen". bzw. im "Protokoll der Gebär-Klinik" gefunden. Beide Felder sind aber leer. Oder gibt es noch ein Dokument, das gemeint sein könnte? Liebe Grüße Karin
Ganz rechts im Taufeintrag stehen 2 Notizen. Ich lese die Jahreszahlen 1920 und 1955. Sind das sein Hochzeits- bzw. Sterbedatum? Diese wurden teilweise auch bei den anderen Täuflingen eingetragen.
Hallo Johutt! Auch hier vielen Dank für die Nachricht. Ja, geheiratet hat Franz am 10.02.1920 in Ebenfurth/NÖ. Sein Sterbedatum wurde angenommen als 12.06.1945 in Ebenfurth (er wurde erschossen und man fand ihn erst einige Zeit später in der Au vergraben). Ich hätte die anderen Ziffern als Hinweis auf Dokumente interpretiert, aber ich kann mich natürlich auch täuschen. Liebe Grüße Karin
Ich glaube jetzt auch, dass es die Nummern von Dokumenten sind, vermutlich drei. Die linke Seite habe ich zunächst für einen Eintrag gehalten. Die beiden Zeilen sind aber doch unterschiedlich.
Ich habe ähnliche, offensichtlich später hinzugefügte, Zahlen öfter in Verbindung mit der Erstellung von Ariernachweisen gesehen. Das würde ich auch hier annehmen.
Die Überweisungen an die Pflegemutter kamen vom Staat.
Ich habe zwei ganz ähnliche Fälle in Gebäranstalt und Findelhaus und würde sagen, dass dies hier das Ende der Fahnenstange bei der Suche nach den Vater ist. Mir haben die Aufnahmeprotokolle geholfen, die Herkunft der Mutter herauszufinden, aber der Vater wird wohl für immer der Vergessenheit anheimfallen.
Hallo Martin! Danke vielmals für die Antwort! Die Möglichkeit, dass es sich um das Datum für die Erstellung eines Ariernachweises handelt, habe ich auch schon in Betracht gezogen. Aber im Jahr 1955? Ich fürchte auch, dass hier die Suche nach dem unbekannten Vater im Sande verläuft. Mein Mann hat inzwischen - zusätzlich zu einem Autosomal-Test - auch einen Y-DNA-Test gemacht. Beide brachten aber keinen durchschlagenden Erfolg. Tatsache dürfte aber sein, dass die Familienlegende "Er war ein Graf aus Italien und die Ludmilla wurde bis zu ihrem Ende fürstlich entlohnt und damit zum Schweigen gebracht" nicht haltbar ist. Wir haben inzwischen die Vermutung, dass der unbekannte Vater jüdischer Abstammung war, weil die Matches sowohl beim Autosomal-Test als auch beim Y-Test einen außergewöhnlich hohen Anteil an jüdischen Namen aufweisen. Und so hoffen wir weiter auf die Lösung des Familiengeheimnisses. Ich wünsche allerseits einen schönen Sonntag. Ganz liebe Grüße Karin
Forum Ahnenforschung Österreich
Thema drucken
08.07.2022 19:09
Antworten
