Liebe Mitforscher,

Heute hat mich kurzfristig die Forscherlust verlassen. Nein, ich hab mich nicht geärgert. Ärger führt zu nichts und kostet Energie. Für Ärger ist das Leben zu kostbar.

Was hat die Unlust in mir erzeugt?

Ich bin in einem Teil meiner Vorfahren (aus dem Bereich Ramsau am Dachstein und Schladming) bis an die Schwelle von 16. zum 17 Jh. gekommen. Von 1618 an gibt es dort ein Taufbuch, erst ab 1709 auch Trauungs- und Sterbebücher. Dadurch wird das Nachverfolgen hier schon etwas herausfordernder, zumal - wie bekannt - die Priester oftmals auch die Familiennamen der Mütter oder den Wohnort nicht eingeschrieben haben.
Ich hab mir zusätzlich eine Chronik von Ramsau am Dachstein (herausgegeben etwa 2000) und eine solche des Ennstales und Schladmings (herausgegeben 1905!) besorgt. Vor allem erstere hat mir sehr geholfen, da es dort auch einen historischen Kurzabriss aller Höfe gibt.

Meine Ergebnisse trage ich dann auch immer in einen Stammbaum bei FamilySearch ein. Und da bin ich jetzt auf Eintragungen gestoßen, die andere gemacht haben, die teilweise fehlerhaft waren und die vor allem keine Quellenangaben mehr haben, obwohl sie in der Zeit vor den Kirchenbüchern datiert sind. Wie soll und kann ich diesen Eingaben trauen?

Man kann die Quelle eingeben, da stand dann einmal "GEDBAS". Der entsprechende GEDBAS-Eintrag hat aber auch keine Quellen!

Leute, gebt doch bitte (zumindest) kurz eure Quellen an, wenn ihr eure Stammbäume irgendwo (wie z.B. FamilySearch) veröffentlicht! Quellenangaben sind nicht nur ein wissenschaftliches Muss, sie helfen auch anderen eventuell ungemein!


So, jetzt geht es mir wieder besser. ;)

Beste Grüße
Uli

Hallo Ulrike M.
Ich muss Ihnen vollkommen beipflichten. Es ist ungemein schwierig die Daten zur Person nachzuvollziehen, wenn die Quellangaben dazu fehlen. Bei meinem Programm (GFAhnen) werden die Quellangaben zwar nicht zwingend gefordert, es ist aber dafür ein Datenfeld vorhanden in das die Quellen sogar hinein kopiert werden können. Man muss sie also nicht nochmal schreiben.
Zugegeben, die Einträge in den Matriken sind manchmal sehr dürftig, wenn nicht gar mangelhaft. Das hat sich erst nach 1784 gebessert, als die einheitliche Führung der Matrikenbücher verordnet wurde. Spätestens ab diesem Zeitpunkt könnten die Quellen genauer und vollständiger aus den Matriken bzw. Akten übernommen werden.

Hallo

und danke für die Rückmeldung. Da stehe ich mit meiner Meinung also nicht ganz allein auf weiter Flur.

Ja, vor Josef II. sind die Matriken sehr unterschiedlich geführt. So um 1600 habe ich (sinngemäß) schon gelesen: "Heute habe ich getraut den Huaba-Bauern und seine Frau". Solch eine Aussage hat heute maximal Unterhaltungswert.

Die Matriken, in denen ich in den letzten Wochen (zusammen mit oben angeführten Chroniken) gestöbert habe, waren gar nicht so schlecht. Man fand sogar manchmal den fehlenden Familiennamen der Mutter. Da musste man halt eventuell alle Kinder heraussuchen und dann eventuell deren Hochzeiten und dann und wann kam man so zu einem Namen.

Mir geht es vor allem um das fehlende Bewusstsein, dass Quellen zu zitieren sind. Fantasiedaten hinschreiben, kann jede und jeder. Es reicht ja, wenn man kurz den Ort und das entsprechende Kirchenbuch mit Signatur angibt. Aber von einer Datenbank auf eine andere zu verweisen und nirgends stehen Quellen, das nervt mich.

Beste Grüße
Uli

Andererseits: Es spricht auch nichts dagegen, den Verfasser dieser Eintragung anzuschreiben. Austausch ist immer gut.

Hallo,

Ja, das Anschreiben wäre kein Problem. Das hab ich bei FamilySearch auch schon mehrmals gemacht und nie Antwort bekommen. Einmal wurde ich angeschrieben und da hab ich natürlich geantwortet.

Beste Grüße
Uli