Bitte um Unterstützung: Bestand: Pfarrarchiv Gansbach, VE: Trauungsbuch, Signatur: 02/08, Datierung: 1868 - 1929, Fol 81 (Seite 82):
was ich bis jetzt entziffern/erahnen konnte:
Trauung mit Franz Bruckner, Kutscher? bisher in Wilhelmsburg, jetzt ??? Kutscher in Berg, Pfarre ???, Kath. Rel. , ? großjährig, ehel. Sohn des Franz Bruckner, Bauer in Reichenhag? ... Pf. Pyhra, kath. u. ??? und ihm Katharina, ux(oris), geborene ???, kath u. ?
Josefa Leutgöb, kath. Rel; ?? ; großjährig. ehl. Tochter des Josef Leutgöb, Bauer in Maierhöfen No. 4. und ? Anna, ux(oris), geb. Zickbauer, beide kathol. u.a. ?
Zeugen: Karl? Weninger, Bauer in Kicking, kath.
? Zimmermann, Bauer in Kicking, kath.
Anmerkungen: Bräutigam, geb. 1. Juli 1867, lt. Tauffb. der Pf. Pyhra .. 1895 Z. 248 in Reichenhag No. 1. Pf. Pyhra.
Braut geb. in Maierhöfen No. 4. am 12. März 1870 lt. hiesigem? Taufbuch Tom IV Fol. 174.
??? ???? ex copula illicita 2di (ungültige Trauung??, secondi??), gradus linea collateralis (seitwärts verwandt?), ??? ... ??? Ordinarius St. Pölten
...
Was ist damit gemeint?
Anmerkung: die Mutter der Braut, Anna wurde erst mit ca. 11 Jahren "legitimiert", im Taufbucheintrag steht noch der Mädchenname der Mutter, Seeland - könnte das damit in Zusammenhang stehen?
Vielen Dank!

Franz Bruckner, Kutscher bisher in Wilhelmsburg, jetzt angehender Kutscher in Berg, Pfarre Kasten, kath. Religion, ledigen Standes, großjährig, ehel. Sohn des Franz Bruckner, Bauers in Reichenhag Nr.1 Pfarre Pyhra, kath. und am Leben und der Katharina uxor geborene Steiner, kath. und selig.

Josefa Leutgöb, kath. Religion, ledigen Standes...................und am Leben

Gruß

Leo

Fortsetzung:

Dispens vom kirchl. ....kräft. Ehehindernis aus einer illegitimen Verbindung 2. Grades der Seitenlinie (Geschwister) vom Hochwürdigen Herrn Bischof Johannes Rößler, Ordinarius.....


Leo

Vielen Dank Leo!
Hat jemand noch eine Idee, betreffend dieses Abschnitts
"Dispens nach kirchl. ??kräft. Ehehindernis der Schwägernschaft? ex copula illicita 2di gradus linea collateralis
gradus linea collateralis vom Hochwürdigen .."
Bedenken bezüglich ihrer Geschwister ergäben nach meinem dz.t Wissensstand keinen Sinn.
Allerdings gibt es ein Gerücht über ihren Onkel, der als Priester Kinder gehabt haben soll, oder war es doch die ungewisse Herkunft ihrer Mutter (die allerdings wie bereits erwähnt legitimiert wurde) ?
Ich kenne die genaue Bedeutung von "gradus linea collaterlis" 2. Grades nicht,
wer weiß was dazu?|addpics|fpb-4-e807.jpg|/addpics|

Hallo Martin,

kannst Du ausschließen, daß es ein uneheliches Kind aus einer Verbindung von Geschwistern der Brautleute gibt?

Siehe Wikipedia: Ehehindernis Leo

Danke, gute Tipps!

@Leo: für die angeführten Ehehindernisse im Wikipedia hab ich den Matriken keine Hinweise gefunden, eventuell in Frage kommen würden "9. Fehlen der öffentlichen Ehrbarkeit", bzw. indirekt "7. Blutsverwandtschaft bis in den zweiten Grad der Seitenlinie (Geschwister)", siehe Punkt 1 unten.
@Pascal: sowohl bei der Braut als auch beim Bräutigam habe ich den Taufbüchern der jeweiligen Stammpfarre keine Hinweise gefunden.
Bei der Eintragung der Hochzeit ihrer jüngeren Schwester 2 Jahre zuvor am 6.11.1894 finden sich keine Auffälligkeiten.

Allerdings gibt es einen unehelichen Sohn der Brautleute, geb. 17.3.1896:Taufbuch Gansbach, Fol. 127

Interessanterweise war der bereits erwähnte Onkel der Braut Pfarrer in der Heimatpfarre des Bräutigams, für seine ihm nachgesagten Kinder (in der Heimatpfarre der Braut) fand ich aber noch keine Beweise (er verstarb 1897 mit 53 Jahren an einer Kropfoperation und hatte wohl keine Zeit mehr, dass in Ordnung zu bringen, es gab nachweislich 3 unversorgte Kinder ohne Vater).

Es gäbe nach derzeitigem Wissenstand für das dispensierte Ehehindernis folgende Kandidaten:
1) uneheliche Geburt der Brautmutter (wurde aber nachträglich legimitiert): da der biologische Vater nicht gesichert ist, vielleicht doch ein theoretisches Ehehindernis lt. Wikipedia "7. Blutsverwandtschaft bis in den zweiten Grad der Seitenlinie (Geschwister)"??
Dagegen würde sprechen, dass bei der jüngeren Schwester der Braut 2 Jahre zuvor keine Eintragung vorgenommen wurde
2) uneheliche Geburt des ersten Sohnes der Brautleute (siehe Link: dass würde aber nicht zur "Schwägernschaft" passen, oder?)
3) mögliche Kinder des Priester-Onkels der Braut (hat er es gebeichtet? Wenn ja, könnte das überhaupt verwendet werden?)
4) eine andere Ursache

Hat jemand dazu eine Idee?
Welche Bedeutung hat also die Anmerkung:
"Dispens nach kirchl. ???.kräft. Ehehindernis der Schwägernschaft? ex copula illicita 2di gradus linea collateralis
gradus linea collateralis vom Hochwürdigen Herrn Bischof Johannes Rößler, Ordinarius...."?

"Dispens nach nat.kräft. [ich nehme an, das soll "naturrechtlich" heißen] Ehehindernis der Schwägerschaft ex copula illicita 2ndi gradus linea collateralis von..." bedeutet, das die Brautleute vom Ehehindernis der Schwägerschaft aufgrund einer ungesetzlichen fleischlichen Verbindung in der Seitenlinie von ihrem Ortbischof dispensiert wurden. D.h. sie bekamen eine bischöfliche Trauerlaubnis.

Ich müsste jetzt nochmal sehr tief graben, was alles unter das Ehehindernis der Schwägerschaft fällt, aber soweit ich mich erinnere durfte man z.B. nicht ohne weiteres die Geschwister seines Partners heiraten.

Wenn möglich zeichne doch mal den kompletten Baum aller Nachkommen der Großeltern deines Brautpaares bis zu deren Kindern auf. Auch die notgetauften Kinder, die nur im Sterberegister auftauchen. Ich bin mir ziemlich sicher, daß Du da fündig werden könntest.

Bei dem schwer deutbaren Wort würde ich "entkräft." lesen, weiß aber nicht, warum dann noch ein Dispens nötig wäre ...

Vielleicht hat es Gerüchte gegeben, dass das Kind vom Bruder des Bräutigams wäre, der Ehemann hat sich ja erst nach der Hochzeit als Vater eintragen lassen!

Robert.

Du könntest auch beim Diözesanarchiv nachfragen, ob die entsprechenden Unterlagen noch vorhanden sind.

Robert.

Hallo,

2. Grades betrifft die Großeltern bzw. Enkel.
Also alle Kinder der Großeltern heraussuchen - Heiraten suchen - Kinder (Enkel) suchen und schauen, ob die verschiedenen Familienzweige schon einmal durch eine Heirat zusammengekommen sind.

LG, Gerald

Ich fürchte die Verbindung läuft erstmal über ein uneheliches Kind ("ex copula illicita"), auch wenn damit nicht gesagt ist, daß dieses Kind später legitimiert wurde.

Großeltern und Enkel sind 2. Grad der direkten Linie nicht der Seitenlinie!

Robert.