Bei meinen Recherchen im Taufbuch 2 von Gallneukirchen (1625-1639) bin ich mehrmals auf den weiblichen Vornamen Sandl gestoßen, wobei das die getauften Kinder als auch Paten betraf. War das ein eigenständiger Name oder eine Abkürzung eines anderen Namens (meine Phantasie lässt mich da momentan im Stich).
Der Pfarrer hatte offensichtlich ein Faible für die Abkürzungen (oder er wusste die Langform nicht), irgendwo hat er ein Kind auch Lippl (Philipp) getauft, aber diesen Eintrag finde ich jetzt nicht mehr.
Die "Sandl" gab es hier (Wachau/ südl. Waldviertel) auch sehr häufig und immer wurde sie als "Susanna" getauft, kann ich also nur bestätigen. Und Robert: den "Batzenlüppel" gibt's (eigentlich gab es) hier genauso wie den "Saubartl " (Schweine-Bartholomäus?) Der "David" wude zum "Dowidl", der "Tobias" zum "Toberl", alles schon gesehen. Nachdem unser Dialekt ja all diese zT biblischen Namen ja immer verkürzt, dem Idiom angepasst hat, frage ich mich nach wie vor: Im 17. Jh war "Salome" sehr häufig . was wurde draus? Die "Salerl" oder "Lomerl"? Und der ebenso dazumals geläufige "Abraham"? Wie aus der Maria die "Mizzi" oder (noch schlimmer) "Miazl" wurde ist mir auch schleierhaft. Weiß das jemand? schönes Thema...
aus den Briefen meiner Ahnen wurde aus der Rosalia die Sali - ist ja irgendwie naheliegend, alle anderen wurden kaum abgekürzt, die Kathi oder Kathl aber sonst
warum Mizzi? - keine Ahnung, Miazl ist breiterer Dialekt. Für mich war Mizzi auch immer ganz schlimm, aber meine Schwägerin hat den positiven Bezug, dass ihr geliebter Großvater sie immer so genannt hat …
für mich dafür ist Weti für Barbara ganz schlimm, aber bei meinen Schwiegereltern war Weti sogar im Trauungsring eingraviert …
Karin hat ja schon einmal den interessanten Hinweis geliefert, dass "Daunisl" (Hofname in Naarn) von Dionysius kommt. Ich hätte es mit dem "Dauni" - Anton in Verbindung gebracht.
Danke euch allen, aber vor allem Karin. Ich hab mir den Link zu dem Buch gleich unter den Favoriten abgespeichert, das gibt wieder interessanten Lesestoff.
Zu den Abkürzungen hätte ich noch was beizusteuern: In der Obersteiermark (Ennstal) wurde die Maria zu Mirli oder Mirl.
Der Pfarrer von Gallneukirchen hatte es nicht so sehr mit dem Schreiben, aber Rechtschreibung gab es damals ja nicht. Heute musste ich doch laut auflachen, als da eine Frau im Kirchenbuch mit Familiennamen "Breitfuß" als Broatfiaß geschrieben wurde... Nur bei den Taufnamen dachte ich mir doch, dass er die korrekten Heiligennnamen verwendet - Fehlanzeige!
Forum Ahnenforschung Österreich
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19.04.2020 17:38
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