Kommt in ca 30min. Vielen Dank für die Hilfe!

Anbei die Trauung von Paul Kogler. Es wird erwähnt "Sohn aus der Pfarrei St. Georgen am Attersee" wenn ich es richtig lese. Denke jedoch, dass sich dies auf Paul und nicht auf Abraham bezieht?

Hast Du mal geschaut, ob es einen Taufeintrag für Paul Kogler in Ortenburg kurz vor der Hochzeit gibt?

Habe jetzt das Taufregister in Ortenburg von 1787 bis zurück nach 1756 durchgesehen, leider ohne Erfolg... :-(

Pascal, verrätst Du uns noch, welche Idee hinter deiner letzten Frage steckt?

Vielleicht gibt es Quellen über evangelische Exulanten aus dem Attergau. Auf Wikipedia ist zwar nur von österreichischen Glaubensflüchtlingen während des 30jährigen Kriegs die Rede, die in Ortenburg angesiedelt wurden, aber auch im 18. Jahrhundert hat es ja Auswanderungen/Vertreibungen gegeben.

Robert.

Die Taufe in Attersee war katholisch. Die Trauung in ortenburg evangelisch.
Evtl war die Idee, dass es vor der Hochzeit noch eine Evang. Taufe gab?!

Es hat zu dieser Zeit in katholischen Ländern nur katholische Taufen gegeben, wie auch in evangelischen Ländern nur evangelische Taufen. Und Ortenburg war Teil einer evangelischen Herrschaft.
Ich glaube nicht, dass evangelische Auswanderer "sub conditione" getauft wurden.

Robert.

Zitat von RobertD im Beitrag #22

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Es hat zu dieser Zeit in katholischen Ländern nur katholische Taufen gegeben, wie auch in evangelischen Ländern nur evangelische Taufen. Und Ortenburg war Teil einer evangelischen Herrschaft.
Ich glaube nicht, dass evangelische Auswanderer "sub conditione" getauft wurden.

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Es hat zu dieser Zeit keine evangelische Taufe in einem katholischen Land (Erzherzogtum Österreich ob der Enns) gegeben (und umgekehrt). Wenn sich der Paul Kogler aber als Protestant bekannt hat und deshalb ausgewandert ist, wird er auch in einem evangelischen Land als Evangelischer anerkannt worden sein, nehme ich zumindest an.
Seit der ältesten Zeit der Kirche ist auch die "Häretikertaufe" anerkannt worden, die "Wiedertäufer" (die die katholische und evangelische Kindertaufe nicht ankannt haben) sind deshalb von Katholiken wie Evangelischen verfolgt worden. Wenn, dann wäre die Taufe eben "sub conditione" gespendet worden, aber ich weiß nicht, ob es das in den evangelischen Kirchen überhaupt gibt. Die Übertritte in die katholische Kirche, die mir bisher untergekommen sind, waren zwar in den Taufbüchern verzeichnet, aber es wurde dabei "nur" ein Glaubensbekenntnis abgelegt oder eine Glaubensbefragung durchgeführt.
Wenn Paul Kogler in Ortenburg sesshaft geworden ist (heißt "Beysitzer" Besitzer?), so war er zu diesem Zeitpunkt sicher evangelisch, da es ein evangelisches Land war.

Robert.

Sorry, aber mir das Konzept eines "katholischen" bzw. "evangelischen" Landes völlig fremd. Mein Heimatherzogtum hat seit der Reformation evangelische Gemeinden für die Minderheit.

Umgekehrt waren unsere Katholischen Vorfahren in den Niederlanden trotz Reformiertem Regime in eigenen Kirchengemeinden organisiert.

Jo derfans dann des?? Das entspricht ja nicht dem westfälischen Frieden!
Tatsächlich: https://de.wikipedia.org/wiki/Cuius_regi...%C3%BClich-Berg
Da haben wir uns brav ans "cuius regio - eius religio" gehalten und nur deshalb dir Evangelischen vertrieben und dann das!

Robert.

Hallo Robert, auch im ungarischen Königreich spielte die Konfession keine Rolle. Liebe Grüße! Dominik

Ich habe mich auch nur auf die Länder des Römisch-Deuschen Reichs bezogen.

Robert.

Wobei schon interessant ist, daß "cuius regio, eius religio" so weit heruntergebrochen wurde. Der Kaiser war katholisch, aber die Konfession lag in den Händen der Fürsten bzw. bei uns sogar bei den Patronatsherren der einzelnen Kirchen.

Unsere Pfarrkirche in dem Dorf in dem ich jetzt lebe war immer Katholisch, weil das Patronatsrecht bei einem geistlichen Stift lag - sinnigerweise stand dieses Kloster in einem Ort, dessen Bürgerschaft sich der Reformation anschloss...

In der Grundherrschaft auf deren Gebiet meine Eltern heute wohnen konvertierte der Landadel zwar zur Reformation und baute auch brav evangelische Kirchen bzw. setzte in jene in denen er das Patronatsrecht ausübte entsprechende Prediger ein, aber die alte Pfarrkirche eines der Dörfer auf die er keinen Zugriff hatte, blieb katholisch.

Bemerkenswert eigentlich, daß sowohl die Wittelsbacher (Linie Pfalz-Neuburg), die den Süden des Herzogtums abstaubten als auch die Brandenburger, die sich den Norden unter den Nagel rissen, die von Herzog Wilhelm V. eingeschlagene Toleranzpolitik auch nach der Teilung beibehielten. Immerhin holten sich die Wittelsbacher größere evangelische Gebiete ins Haus während die Brandenburger sich mit niederrheinischen Katholiken bzw. die katholischen Niederrheiner sich mit dem evangelischen Herrscherhaus arrangieren mussten.

Löst aber leider nicht Thomas Index-Problem.

Bei Genteam ist nix hinterlegt?

Nein, die 3 genannten Gemeinden finden sich nicht auf der Liste. Allerdings gibt es für St. Georgen einzelne Register für diese Zeit.

Thomas hilft unsere Diskussion vielleicht so weit, als er eine Beschäftigung hat, bis die Indices vielleicht freigeschaltet werden in 100 Jahren ... *GGG*

In Österreich hat es jedenfalls offiziell nur Katholiken gegeben (und Juden und ausländische "Akatholiken") und dadurch das faszinierende Phänomen des Kryptoprotestantismus, gerade im Salzkammergut. Konsequenter scheinen da nur die südlichen Inseln der Äußeren Hebriden gewesen zu sein, wie die entschlossene Aussage unsere Quartiergeberin bezeugt: "There was never born a protestant on this island!"

Robert.