Feldkirchen bei Matthghofen, Sterbebuch 4, 1790: Gestorben" den 25. April aber den 28. detto eingesegnet worden von Titl. Herrn Dechant zu Pischelsdorf Johann Baptist Huerber unter Begleitung noch anderer 18 Priester. der hochwürdig in Gott, wohledelgebohrne und hochgelehrte Herr Joseph Anton Gruber. SS. Theo. et. J.U. Cand. würdigster Pfarrherr allhier und zu Vormosen pp. welcher am S. Markus Tage, da dieser auf den dritten Sonntag nach Ostern einfiel, abends um 3/4 auf 9 Uhr sanft und seelig in Gott verschieden ist, nachdem er 49 1/4 Jahre Priester gewesen und 27 Jahre hiesiger Pfarre löblich vorgestanden ist, außer dass er seit 11 und einem halben Jahre wegen des Staares an beyden Augen, deren Licht er auch nach der d. 8. März 1779 an ihm vorgenohmenen Stich-Operation nicht mehr gänzlich erhielt, weder die H. Messe lesen, noch andere pfärrliche Verrichtungen thun konnte. Er war gebohren zu Mauerkirchen den 11. November 1717. Seine Ergebenheit in den Willen Gottes auch bey den schwersten Leiden war vollkommen, und seine Genauigkeit in Abbethung des priesterlichen Bevierst so groß, dass er ungeachtet allen Vorstellungen bis auf die letzten 8 Tage seines Lebens sich nicht abhalten ließ, dasselbe täglich ganz abzubethen, weil er den größten Theil desselben vermög seines bewunderungswürdigen Gedächtnisses auswendig wusste, und mit Beyhilfe eines andern also im Stande war, seinem fast einzig mehr am Herzen liegenden Verlangen zu bethen, Genüge zu leisten etc.
R. in P. 72 1/2 J. Hitziges Schleim und Gallfieber"

Der Matrikenführer hat nicht versäumt, auch hier in den Spalten katholisch und männlich ein Stricherl zu machen ...


Robert.

Hier war die Nottaufe einmal keine "Frauentaufe" - Feldkirchen/M., Stb2, 11.12.1694:
"Sepultus est hic infans a Patre suo Josepho Pergstötter agricola zu ... baprizatus, statim ut natus, mortuus." Begraben wurde hier ein Kind, von seinem Vater Josef Bergstätter, Bauer zu .. getauft, gleich nach dem es geboren wurde gestorben.

Robert.

Hallo,

auch wenn's nicht gefragt war, Ortschaft Quikh, heute Quick.

LG

Danke, ja, ist mir später deutlicher lesbar untergekommen.

Robert.

Feldkirchen bei Mattighofen, 13. September 1641 (Stb1/17):
"den 13 dito [September] ist der verstrobene Augustin Gaisperger Cramer zu Wilhelbm-Althaim begraben worden. So in seiner Camer über den Fenster abgeschossen auf den Kopf, als sprachlos 4 oder 5 Stund hernach verschieden sine confessione et communione."

Bei solchen Einträgen frage ich mich, ob ein Unbeteiligter aus dem Jahr 1641 verstehen würde, was da genauerhin gemeint ist ...

Robert.

Kapier ja ich nichtmal was da passiert is 🤔🤔

Ja, hab mich ungenau ausgedrückt, ich frage mich, ob wir es nur deshalb nicht kapieren, weil die Sprache 380 Jahre alt ist, oder ob es ein Zeitgenosse auch nicht kapiert hätte ...

Robert.

Ein ungehorsamer Pfarrer im 17. Jhdt.?
Vorsatz zum ersten Taufbuch:
"Ob ich wol des 1621 Jar Monats May zum Dienst angestandten, und angefangen zueerrichten[?], ist mir doch von Herrn Pfarrer Johann Pfefferl seel. die Einschreibung der Kindtstaufen bis auf den 22. Junij des 1622 Jar nit zuegelassen worden dahero in disem Buech bey meiner Verrichtung ain Jar manglen thuet welliches ich zu Entschuldigung der Nachlässigkait hieher geschriben."

Kann jemand den Namen lesen?

Warum er mit der Einschreibung der Trauungen und Begräbnisse erst 1638 begonnen hat, erklärt er uns nicht ...

Robert.

Der Händler August Gaisberger müsste aus seinem Kammerfenster gefallen sein, war danach mehrere Stunden bewusstlos und verstarb ohne Beichte und Kommunion.

Die Frage dürfte ja zum einen gewesen sein, wieviele Leute im Ort überhaupt gut genug lesen konnten um solche Mitteilungen zu lesen. Zum anderen wird der Unterschied zwischen Volkssprache und Amtssprache in früheren Zeiten weitaus drastischer gewesen sein als heute.

Also ist gar nicht geschossen worden???

Robert.

Ich hätts auch so interprediert, dass er durch einen Schuss durchs Fenster erschossen wurde 🤔

Ich meine wir hätten schon msl einen Eintrag diskutiert in dem ein Verstorbener vom Dach "auf den Kopf geschossen" sprich gefallen wäre. Wäre August erschossen worden, wäre doch ein Täter oder der besondere Umstand erwähnt worden .

Ich kann mich an die Geschichte nicht erinnern, aber das heißt nichts ... Habe aber weder mit "geschossen" noch mit "Dach" oder "Kopf" etwas finden können.

Ja, genau das hat mich zusätzlich irritiert, dass nichts Genaueres über den "Tathergang" angegeben ist.

Robert.

Das Ganze heißt auf gut Deutsch: Er ist aus dem Fenster seiner Kammer gefallen und mit dem Kopf voraus auf den Boden geschossen = gefallen). Da gibt es keinen Tathergang. Dieser Wortgebrauch "geschossen" wird heute noch in manchen Dialekten verwendet. Hat nichts mit einer Schußwaffe zu tun. Außerdem ist der Sprachgebrauch vor 300 Jahren mit unserem heute nicht vergleichbar.

Schönen Sonntag noch

Hans-Peter Haberditz

"geschossen ,,," War da nicht der 30-jährige Krieg?

Aber ich habe auch einen Fall wo mein Ahne im Ottakringer Wald "an Verblutung der Wunden" stirbt, auch ohne nähere Angaben wer wie was warum ...

walter