Meine Vorfahren Johann Josef u. (Anna?) Maria Josefa Höllrigl in Kirchberg/P. waren aus heutiger Sicht ein wenig "crazy" bei der Namensgebung ihrer Töchter. Sie haben 17 Kinder gehabt, von denen 10 im Kleinkindalter verstorben sind:

Matthäus *1743
Maria Anna *1744
Anna Maria */+ 1746
Anna Barbara 1747-50
Anna Maria Magdalena 1749-1750
Anna Josefa Katharina *1751
Anna Maria Josefa *1752
Franz Xaver Benedikt 1753-54
Anna Maria Scholastika *1755
Franz Josef 1756-57
Anna Maria *1758
Johann Georg Anton */+1759
Andreas Joachim *1760
Dominik Josef Wilhelm */+1762
Leopold Benedikt Joachim */+1763
N. */+ 1765
Maria Anna Theresia */+1766

Wenn man genau schaut, werden auch Namen noch lebender Kinder mehrfach vergeben, und nicht nur Anna und Maria ...

Den Vogel schießt aber sein Bruder Andreas Joachim in Rabenstein mit seinen jüngsten Kindern ab. Er hat mit seiner ersten Frau Eva Anna die Töchter
Juliana u. Anna Maria gehabt und mit seiner zweiten Frau Anna Maria folgende 8 Kinder (von allen 10 hat nur Franz überlebt!):
Maria Anna
Johann
Franz Xaver
Magdalena
Josef
Anna Barbara
und jetzt kommt es: die Zwillinge Anna Maria und Maria Anna!!!!

RobertD.

Ich frag mich auch oft, warum sie oft so gar nicht einfallsreich waren bei der Namensgebung.
Bei den Buben haben deine Vorfahren immerhin aus den Vollen geschöpft :)


Hier hab ich vermutlich Cousinen, die am selben Tag, im selben Haus geboren sind (oder zumindest getauft) und den selben Namen bekommen haben.
Franziska Hag am 6.5.1804 in Stettenhof 13. Eine von Leopold, die andere vom Michael Hag.

http://www.data.matricula.info/php/view....ce4ecede0ede6e1

Zitat von monka im Beitrag #47

---

I
Hier hab ich vermutlich Cousinen, die am selben Tag, im selben Haus geboren sind (oder zumindest getauft) und den selben Namen bekommen haben.
Franziska Hag am 6.5.1804 in Stettenhof 13. Eine von Leopold, die andere vom Michael Hag.

http://www.data.matricula.info/php/view....ce4ecede0ede6e1

---

Zitat von monka im Beitrag #47

---

Ich frag mich auch oft, warum sie oft so gar nicht einfallsreich waren bei der Namensgebung.
Bei den Buben haben deine Vorfahren immerhin aus den Vollen geschöpft :)

---

Ist zwar keine Geschichte, aber ich möchte euch den lakonischen Eintrag nicht vorenthalten, der den Ahnenforscher an die Decke gehen lässt:

Im Taufbuch 2 Munderfing (1637-56) heißt es nach dem 19. Mai 1638: "De reliquo nil amplius invenire fuit" - Über die Restlichen ist weiter nichts gefunden worden(?)
http://www.data.matricula.info/php/view....9ede4e1ede1e1e4

- Weiter geht es mit Jänner 1639 ...

RobertD.

Ein interessant erscheinender Eintrag im Taufbuch 2 von Munderfing (scan 61) vom 3. Jänner 1644, dessen Deutung mir nicht klar ist.

http://www.data.matricula.info/php/view....9ede4e1eeeaeee0

"Pater est sub dubio donec a Judicetis dirimatur, fertur autem a puerperam Joannes Falck Telorarius(?) in Munderfing quamvis(?) per Deu(m) et o(mn)ia sacra propiamus(?) vitam per neget(?) ) confessus est et non negavit."

"der Vater ist zweifelhaft bis der Fall gelöst ist ?, wie von der Kindsmutter behauptet Johannes Falk (Schütze/Kanonier?) in Munderfing wie sehr der auch bei Gott und allem was seinem Leben heilig ist es bestreitet ?- er ist geständig und leugnet nicht (mehr?)"

Was leugnet er und was gesteht er???
Oder ist die ")" ein Zeichen für einen späteren Einschub - "er ist (inzwischen) geständig und leugnet es nicht (mehr)"???

Kann das jemand aufklären?

RobertD.

Bei den Geburten am 17. April und 28. Mai 1649 leugnet Johannes Falk anscheinend nichts mehr.... (telonarius ist übrigens ein Zollbeamter)

Schiffsunglück bei Ebersdorf am 27. August 1678:

"27. Ist alhie zur Pfarrkhürch begraben worden, ein Bürgermaister [f. Name freigelassen] von Schadaw bey Rez [verm. Satov/Schattau], so neben hirigen[?] Dorf Eberstorf / so mit ihm in die 180 oder 190 Persohnen obbenenten Tag im Wasser ertrunkhen, darvon er aufgefangen und zur Erden bestättet worden.
Diesen Tag ist auch ain ander aufgefangen und neben oberwenten Bürgermaister begraben worden."

Davon müssten sich in den Büchern unterhalb von Ebersdorf weitere Zeugnisse finden!

RobertD.

Es waren Wallfahrer auf der Rückreise von Ma. Taferl:
https://books.google.at/books?id=iNFQAAA...%201678&f=false

Ich habe von Pöchlarn bis St. Andrä/Hagental in der jetzigen Diözese St. Pölten gesucht. (Für Wien finde ich keine brauchbare Karte...)

In Pöchlarn fehlen anscheinend zwischen 30.7. u. 20.9. die Eintragungen

Aggsbach Markt: "den 31. dito [August] ist ein Pershon [sic!] von den Khirchfahrter wölche in der Thonau erdrunckhen alhier begraben worden. / den 4. September ist widerumb ein Weibspershon wölche von Döferl Unnser Lieben Frauen nocher Stain abfohren wollen und so nebt andern Khirchforttern in der Thonau ertrunckhen alhier zur Erdten bestettiget worden." (19. Sept. wird noch ein 15jähriger Mathäus, der bei Marbach ertrunken ist begraben, ob auch bei diesem Unglück wird nicht angegeben.)

Stein (zw. 8. u. 30. Sept.eingefügt): "NB 29. Aug. nonem personae fere omnes de Königsbrun a Danubio suffocata. Franz Prinz, Georg Prinz, Matthias Sigilmüller et Andre Pärter et Joannes Saiffer. Reliquares nomina ignorabantur." (9 Personen fast alle von Königsbrunn in der Donau ertrunken .... die Namen der Restlichen sind unbekannt.) - (Am 29. November wird noch ein Schiffer unbekannten Namens in der Donau gefunden, ob er mit dem gleichen Unglück in Verbindung steht, wird nicht vermerkt)

In Krems fehlt das Sterbebuch aus dieser Zeit.

Hollenburg: "den 30.[August] seint aus den vertrunckhenen Kirchfartern 3 Mans und ain Weibspersohn alhier begraben worden."

Zwentendorf: "den 30. dito [August] seint 7 Persohn. als 4 Mahn 2 Weib. und 1 lediges Mensch so vom Täferl abgefahrn ertrunckhen, allhier begraben worden."


In den Büchern von Satov und Kirchberg/W. (f. Königsbrunn) gibt es keinen Hinweis auf das Ereignis.

Von den beiden Marien der des Simon Sterer und der Rosina Pimperl habe ich schon in einer Anfrage geschrieben.

Kurios ist auch, dass lt. Trauungsbuch v. Ostermiething der verstorbene Mesner Vitus Wurm 2 Witwen hinterlassen hat: Seine (tatsächliche) Witwe Elisabeth (die er 1634 geheiratet hat) heiratet am 21.8.1640 den Balthanser Hauser
http://www.data.matricula.info/php/view....9eeeae0eee1e4e0
Am 7.2.1650 heiraten "Hans[!] Hauser, Aedituus in Haigermoos viduus et Maria, Viti Wurmbs relicti vidua"!
http://www.data.matricula.info/php/view....9eeeae0ece3efec
Im gleichen Jahr sind Balthasar[!] Mesner v. Haigermoos u. seine schwangere Frau Maria der Pest zum Opfer gefallen.
http://www.data.matricula.info/php/view....9eeeae1eae4ede0

Vitus und Elisabeth scheinen leider zumindest im Sterbeindex unter keinem erschließbaren Namen auf.

Er hat auch keinen (ehelichen) Sohn Vitus gehabt und stammte aus dem benachbarten Fridolfing, weshalb ich eine namensgleiche Person eher ausschließe.

RobertD.

Pfarre Mining, Trauungsbuch 1, (bei 1637) eingelegtes Blatt:
http://www.data.matricula.info/php/view....9ede4eeeeeceaea

"Mein Hochgeehrtister Herr, Troschbercher
Schullmaister zu Mining, würdt
von mir höfl. gebitt er mecht mir
die 3 Taufzötl von Hochwürdistn
Herr Pfarrer als Maria Ursula
und Joseph wie auch Maria
Anna herausschreiben lassen
und ich in 3 bis 4 Wochen selbst ab-
hollen und alles bezalt würdt an
bey ist Hochgeehrtister Herr
wie auch sein Frauen von mir schenstes
gegrisst und in Schuz Gottes bevolchen.
.... Jettenbach(?) den 20. dies. 1756.
Josef Städler Amtm. alda"

RobertD.

Eine interkulturelle Ehe in Braunau? Oder eher Kriegsbeute?

(Dem Trauungsindex entnommen:
http://www.data.matricula.info/php/view....9edeaedefe4e0ee )

Am 30.März 1692: "Johann Bapt. Durieux v. Tournai in Niederland geb. led. churf. Granadier, d. Joachim u. Elisab. ux. Rusicanos Ho(m)i(n)es(?)
Anna Kath. Adelfrid, femina, Budae in Hungaria nata, ad veram Cath. Fidem conversa et baptizata, cuj. pater Mahmot et mater Vattmann(?). Haec sponsa habuit Turcam marit."

"eine aus Buda in Ungarn geborene Frau, zum wahren katholischen Glauben übergetreten und getauft, deren Vater Mahmot und Mutter .... ist, diese Braut hatte einen türkischen Mann."

RobertD.

Hallo Robert,

ich finde ist für Ungarn nichts Ungewöhnliches, und denke nicht dass die Braut Kriegsbeute war.

Ich würde lesen "pater Mahmot (Mahmut) et mater Vattmann (Fatma)". Es blieben nach der türkischen Besatzung Ungarns auch Muslime übrig, der Übertritt zum Katholizismus wurde bei der Rückeroberung Ungarns durch die Habsburger nach 1683 vorangetrieben. Bei meinen ungarischen Vorfahren mit dem Familiennamen Pegtas vermute ich, da das Wort "pegtas" türkischen Ursprungs ist, dass sie vielleicht ebenfalls einmal Muslime waren. Leider kann ich dies nicht bestätigen da ich die Familie nicht soweit zurückverfolgen kann.

Liebe Grüße!

Dominik

Ah, auf "Fatma" wäre ich nicht gekommen, danke!

Im Innviertel sind solche Einträge halt ungewöhnlich und der Bräutigam war wohl ein Söldner, der auf dem Rückmarsch "diese Braut" mitgeführt hat, ob er sie kriegerisch oder wer von beiden wen wie erobert hat, werden wir wahrscheinlich nicht herausfinden.

RobertD.